Zu langsam, um daneben zu stehen und zuzuschauen, aber dann doch schnell genug, dass es eine Havarie gibt, wenn man es "kurz" vergisst! Das klingt, als müsste man es automatisieren...

Es geht um eine Osmoseanlage, die einen Leitungswasseranschluss besitzt und daraus entkalktes Wasser herstellt. Der Prozess ist nicht gerade schnell und es ergibt sich die oben beschriebene Situation. Eine kurze Ablenkung genügt und schon ist man im Haus unterwegs und denkt nicht mehr daran, die Anlage abzuschalten, wenn der Kanister voll ist. Das Gerät selbst hat keine Möglichkeit, den Füllstand zu erkennen und produziert natürlich immer weiter, sodass sich das Wasser langsam aber sicher auch außerhalb des Kanisters auf dem Fußboden ausbreitet, bis irgendwann der Moment "MIST!!!! Ich hab das Teil schon wieder vergessen..." kommt.

Am einfachsten das Gewicht messen

Um das Problem zu verhindern, hatte ich die Idee, den Kanister auf eine Waage zu stellen, um die Osmoseanlange zu stoppen, sobald ein bestimmtes Gewicht (und damit Füllstand) erreicht ist! Letzteres ist problemlos mit einem Magnetventil am Ausgangsrohr der Anlage möglich: sobald es schließt, steigt der Druck in der Leitung an und das Gerät stoppt selbstständig. Öffnet das Magnetventil wieder, startet auch die Osmoseanlage die Produktion.

Proof-of-Concept-Aufbau

Durch Messung des Gewichts hat das System auch seinen Namen bekommen. Es kommt eine (leicht modifizierte) handelsübliche Personenwaage zum Einsatz, die mithilfe eines Analog-Messverstärkers für Wägezellen vom Microcontroller ausgewertet wird. Der erste "Proof-of-Concept"-Aufbau war erfolgreich.

Die Komponenten des Systems

Neben Microcontroller und Waage kommt auch ein LC-Display in Kombination mit zwei Schaltern und einem Dreh-Drück-Schalter für die komfortable und intuitive Bedienung zum Einsatz. Das 12V-Magnetventil wird mithilfe eines fertigen MOSFET-Moduls geschaltet, daneben gibt es noch einen entsprechenden DC/DC-Wandler zur Stromversorgung der Elektronik und einen Piezo-Signalgeber, damit das Gerät auf sich aufmerksam machen kann, wenn es fertig ist.

Komponenten von Weight-O-Matic

Nach einer kurzen Bastelei war dann auch schon alles in einem kompakten Gehäuse eingebaut, mit Anschlüssen für Netzteil, Magnetventil und Waage auf der Rückseite. Nachdem dann auch noch die Programmierung abgeschlossen war, konnte es auch schon mit ersten Tests losgehen!

Weight-O-Matic in seinem Gehäuse

Ergebnis

Es funktioniert perfekt und konnte bereits einige Havarien verhindern! Auch bezüglich der Anwenderfreundlichkeit erreichte mich bisher keine Beschwerde. :)

Wer an weiteren Aspekten des Projektes interessiert ist, kann gerne im entsprechenden GitHub-Repo vorbeischauen! Dort befindet sich auch eine genauere Funktionsbeschreibung sowie ein Link zu Wokwi, sodass das System auch ohne die Hardware im Browser ausprobiert werden kann! Viel Spaß!

https://github.com/mva-one/Weight-O-Matic/

Weight-O-Matic in Betrieb