Ständig wurde das Dach meines Personenkraftwagens Schauplatz nächtlichen tierischen Besuchs mit unerwünschten Hinterlassenschaften... Da die Ultraschall-Marderschrecksysteme der Nachbarfahrzeuge scheinbar genau so wenig brachten wie gar keine Abwehr, musste ich etwas kreativeres ausdenken...

Ultraschall ist wohl keine wirksame Abwehr

Auch die Dächer anderer Fahrzeuge in der Garage blieben von den Spuren des vierbeinigen Besuches nicht erspart und das obwohl diese - deutlich hörbar - mit Ultraschall-Abwehrsystemen ausgestattet sind. Somit musste ich mir etwas hoffentlich wirsameres überlegen. Schnell kam mir die Idee, in irgendeiner Weise elektrischen Strom zu nutzen, damit der Besuch es sich nach einem Erstkontakt mit der Anlage sehr gut überlegt, ob eine Rückkehr lohnenswert ist.

Fußmatten und Alu-Tape

Einen kleinen 12V-Akku hatte ich noch in meinem Vorrat und ein "Weidezaungenerator" war schnell online bestellt. Mit dieser Kombination ist es möglich, zwischen den zwei Ausgängen des kleinen Gerätes Spannungsimpulse von ca. 1000 V zu erzeugen, die keineswegs tödlich, aber dennoch äußerst unangenehm sind (ja, ich habe es natürlich auch selbst ausprobiert...).

Um in den Genuss des Stromflusses durch den Körper zu kommen, müssen die zwei Pole gleichzeitig berührt werden. Freiwillig wird das aber keiner tun, deshalb brauchte ich Kontaktflächen, die beim Berühren (bzw. Betreten) einen gleichzeitigen Kontakt mit den zwei Polen - und damit einen Elektroschock - ermöglichen. Die zwei Pole dürfen aber nicht durch die Metallkarosserie des Automobils kurzgeschlossen werden, sonst wäre die Anlage funktionslos. Die Lösung sollte aber einfach auf- und abgebaut werden können und nicht viel Geld kosten und dabei trotzdem gut funktionieren:

Ich habe also einige der billigsten Fußmatten des Baumarktes und Aluminium-Klebeband gekauft: Die "weiche" Seite der Fußmatten schützt den Lack vor Kratzern und die Gummischicht ist ein perfekter Isolator gegen die Karosserie. Auf dieser eigentlichen Unterseite sind Streifen von Alu-Klebeband angebracht, die abwechselnd mit den beiden Polen der Hochspannung verbunden sind: ein schockierendes Erlebnis beim Betreten ist also garantiert:

Die Marderabwehr-Matten auf dem Autodach positioniert

Da die Kabel alle einfach mit Wago-Klemmen verbunden sind, ist auch ein schneller Auf- und Abbau möglich! Die einzelnen Matten können je nach Bedarf auf das Dach, auf die Motorhaube oder gar unter das Auto gelegt werden und das System ist jederzeit mit weiteren Matten erweiterbar!

Marderabwehr auch an der Frontscheibe

Zugegeben, die Elektronik ist nicht gerade professionell verstaut, aber auch eine Pappbox ist besser als gar nichts. Inzwischen ist hier noch ein "Akku-Wächter" hinzugekommen, der den Akku vom Hochspannungsgenerator trennt, wenn die Batteriespannung unter ca. 10 V fällt, um einer Tiefentlladung vorzubeugen.

Akku & Elektronik in einer Pappbox

Bisher kein weiterer Besuch

Seitdem sich die Anlage in Betrieb befindet, habe ich keinen organischen Abfall mehr auf dem Auto finden können, es scheint also zu wirken und ist somit für mich ein voller Erfolg: die investierten ca. 50€ Materialkosten haben sich gelohnt! Die halbe Minute für den Auf- und Abbau beim Ankommen & Losfahren nehme ich gerne in Kauf.